Montag, 30. Juli 2012

Mit Ernst und Güte

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Vor einigen Tagen unternahm ich mit meiner Familie mal wieder einen Ausflug in das nahe Wissembourg in Frankreich. Bei unserem Stadtbummel entdeckten wir den Rundweg um die alte Stadtmauer. Natürlich gäbe es über diesen Weg viel zu erzählen, denn wir bekamen durch ihn tiefe Einblicke in das Leben, wie es im Mittelalter hier stattfand. Aber ich möchte mich nicht näher darüber auslassen, denn kurz nachdem wir den Weg beschritten hatten, standen wir vor der alten Abteikirche Saints-Pierre-et-Paul (St. Peter und Paul)Was lag näher, gerade auch im Hinblick auf die sengende Sonne, die uns an diesem Tag zu schaffen machte, als uns in das Gotteshaus zu flüchten und die Ruhe und die Kühle zu genießen.

St. Peter und Paul ist eine gotisch / romanische Kirche, sehr imposant von der Bauweise her, aber nicht übermäßig mit Prunk überzogen und dennoch sehr würdevoll. Nach unserer Verschnaufpause gingen wir in den ehemaligen Abteigarten und genossen auch hier die eigentümliche Ruhe und Geborgenheit, die von diesem Ort ausging.

Da entdeckte ich an einem Seitengebäude eine uralte Tür, die geöffnet war. Sie führte mich in eine kleine, rustikale Kapelle. Ich vermute, dass diese Räumlichkeit in grauen Vorzeiten wohl als Krypta gedient hatte. Auch sie war sehr schlicht, ein Sandsteingemäuer, welches von gotischen Säulen getragen wurde. Ein schlichter Altar markierte das Zentrum des Raumes, und an manchen Stellen waren einige wenige, sehr moderne Skulpturen aufgestellt.

Aber all das war Nebensache, als mein Blick auf das Fenster fiel. Dort strahlte im hellen Sonnenlicht ein Kreuz, aus dem heraus mich Jesus mit einem ernsten, aber dennoch gütigen Gesichtsausdruck anschaute. Ich war fasziniert von der Situation und dachte sofort an seine Worte: "Ich bin das Licht der Welt". Ich weiß nun, dass ich hier meine persönliche Sommerkirche gefunden habe.

Fotos und Text: Horst Ries, Albersweiler

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